Accept – Too Mean To Die
11 Songs – 52:07
Nuclear Blast Records
Accept steht auf dem Cover und Accept ist auch zu hören. Nachdem man 2010 mit „Blood Of The Nations“ ein Markenzeichen gesetzt hat, haut man jetzt immer wieder großartige Songs aus der Röhre. Man
weicht von dieser Linie mit dem Erfolgsrezept nicht mehr so weit ab, dies ist auch gut so. Songs, die Spaß machen und fast immer extrem schnell und gut ins Ohr gehen. Die Songs sind eingängig,
fressen sich sofort durch den Gehörgang und sind auf keinem Fall in irgendeiner Weise langweilig. Refrains, die sich ins Gedächtnis einbrennen und dort dadurch sehr lange hängenbleiben. Man lausche
hier nur mal den Song „The Undertaker“ und natürlich den Titelsong „Too Mean To Die“ oder auch „Overnight Sensation“ (für mich eigentlich der Hit der Scheibe), sehr stark. Man kann nur hoffen, dass
diese Songs recht bald sehr oft bei Live-Konzerten gespielt werden. Mark Tornillo ragt mit seiner rauen, aber immer noch melodischen und gefühlsstarke Stimme (höre auch die Halbballade „The Best Is
Yet To Come“) heraus. So mancher Song wird dadurch sogar wieder zum Ohrwurm. Dazu gibt es starke Solis, sowie Messerscharfe Riffs dank dreier Gitarristen, die super aufeinander eingestimmt sind und
eine absolut tolle Arbeit machen. Das Album hat keinen Ausfall dabei, sogar das Instrumentalstück „Samson And Delilah“ am Ende der Scheibe weiß zu gefallen. Man kann Accept auch weiterhin mit zu dem
wichtigsten Aushängeschild des deutschen Heavy Metal zählen. (wolle)
Bonded – Into Darkness
11 Songs – 45:50
Century Media Records
Nachdem ihr Debüt „Rest In Violence“ in der Thrash Szene sehr gut eingeschlagen hat, kommt nun endlich Album Nummer zwei. Leider hatte die Band durch Corona keine Möglichkeit, ihr Erstling groß Live
auf einer Tour vorzustellen. Es gibt jetzt wieder gnadenlosen, aber auch melodiösen Thrash Metal, der ins Ohr geht und dort den Ohrenschmalz heftig durchwirbelt. Sehr starke Songs was die Jungs uns
auch diesmal vorgelegt haben. Macht echt viel Spaß beim Anhören dabei abzuschedeln. Man höre nur da den Song „Lilith (Queen Of Blood)", der Vorab als zweite Single veröffentlicht wurde – sehr geiles
Teil. Musikalisch orientiert man sich nur noch zum Teil an die guten, alten Thrash Zeiten der 80er Jahre, sondern wird langsam eher moderner, sowie auch etwas technischer (aber auch nicht zu
verspielt). Klingt aber alles in allem noch sehr gut und die Songs machen das, was sie sollen – sie knallen und ballern gut. Im Gegensatz zum Vorgänger ist man somit auch mit den musikalischen
Einflüssen von Sodom weiter entfernt. Ist ja die Ex- Band von Drummer Markus Freiwald, sowie Gitarrist Bernd Kost, hinzu kommt noch Assassin Sänger Ingo Bajonczak, noch ein weiterer, hoch
interessanter Mann in der Truppe. Als zweiter Gitarrist ist Chris Tsitsis (ex. Suicidal Angels) dabei und am Bass hat man Marc Hauschild in der Band. Textlich hat man sich bei einigen Songs durch den
Roman „The Divison Of The Damned“ inspirieren lassen. Man muss also sagen, Bonded legen mit „Into Darkness“ ein wirklich gutes Stück Thrash Metal dem Hörer in den Player oder auf den Plattenteller,
Fans des Genre dürfen sich freuen. Schreibt euch die Scheibe auf den Einkaufszettel. (wolle)
Carnal Ghoul – Back From The Vault
11 Songs – 41:02
Supreme Chaos Records
Carnal Ghoul wurde 2013 gegründet, in diesem Jahr veröffentlichte man auch die bisher einzigen beiden Veröffentlichungen (ein 2-Track Demo und eine EP mit dem Titel „The Grotesque Vault“). Dieses mir
jetzt vorliegende Album wurde mit 11 Gastsänger fertiggestellt. Im Prinzip wäre der Sänger Sven Groß der Mann am Mirko gewesen. Leider hatte der Krebs was dagegen und Sven starb viel zu früh. Da man
ein Jahr vor dem Tod von Sven mit den ersten Aufnahmen zum Album begann und diese dann sofort nach der Diagnose einstellte, dauerte es dann, bis nach dem Tod von Sven, bis es wieder
weiterging. Nachdem man mit der Ehefrau Dany sich aussprach, ging es dann mit 11 verschiedenen Sängern in Ehren für Sven doch weiter. Die Einnahmen für diese Scheibe werden an SAPV Ostalb gespendet,
die sich zuvor um Sven und seine Frau gekümmert hatten. Leute, wie Marc Grewe (ex. Morgoth), Dave Ingram (Benediction), Lenny Osterhus (Endseeker), Felix Stass (Crematory), Ralf Hauber (Revel In
Flesh), David R. Kreft (Soulburn), Leif Jensen (Dew Scented), Jost Kleinert (Lay Down Rotten), Nekrovault, Paul Speckmann (Master) und Martin van Drunen (Asphyx) gaben sich hier ds Mirko
nacheinander in die Hand. Weiter mit dabei sind Stefan Husky Hüskens (Asphyx), sowie die drei Demonbreed Mitglieder Daniel Jakobi, Johannes Pitz und Fernando Hermansa. Zu hören gibt es im Ganzen
guten Death Metal mit ein paar wenigen Thrash Passagen. Für Fans eigentlich schon allein wegen der Unterstützung der Band in Anbedacht des schweren Verlustes ein Muss. Jeder hier macht seine Arbeit
mehr als klasse und gibt wirklich alles, um dies Werk zu einem unvergessenen Album zu machen. Um Tribute an einen Menschen zu zollen – Sven Groß - der leider viel zu früh von uns gegangen ist.
FUCK CANCER!! (wolle)
Cro Mags – In The Beginning
13 Songs – 38:17
Arising Empire
Die ersten Songs, die ja schon auf der Vorab EP „Don´t Give In“ waren geht es geht im typischen Hardcore Style mit etwas Thrash aus den 9ßer Jahren ab. Danach gibt es etwas mehr Thrash beim Song
„From The Grave“, der Song ballert schön ins Gehör. Ist aber eher untypisch für NYHC, aber trotzdem sehr geil. Weiter geht es dann wieder mit mehr NYHC, wobei man immer wieder einige Punk Elemente
mit in den Songs findet. Die absoluten Hadrcore Einheiten, wie Shouts zum mitsingen werden mehr in die hintere Position gestellt. Immer mehr hat der Thrash und der Punk Einfluss gewonnen, ist nicht
schlecht aber teilweise etwas schade. Manchmal ist es Früher etwas besser gewesen, was die Jungs musikalisch auf die Beine gestellt haben. Man muss dies Werk hier einfach zwei-drei Mal durchlaufen
lassen, dann geht es auch Stück für Stück besser ins Ohr. Gerade wenn wie bei den Songs „Between Wars“ & „No Turning Back“ man auch etwas Doom Einschlag in die Songs einstreut – nicht schlecht
aber doch leicht unerwartet für Fans der Band. Nachdem man den Streit um den Bandnamen beendet hatte gab es zwei EPs und eine Tour mit Misfits. Nun, kommt „In The Beginning“, mit Sänger & Bassist
Harley Flanagan ist das einzige Gründungsmitglied noch mit dabei. Gabby Abularch (Gitarre) war seid „Alpha Omega“ immer wieder mit dabei auch bei dem Projekt von Harley Flanagan als sie gemeinsam
2016 unter anderem die Scheibe „Cro Mags“ veröffentlichten. Mal schauen, wie es mit der Band weitergeht und welchen musikalischen Weg man mehr geht, Hardcore oder noch mehr Metal Einschlag?!
(wolle)
Cervet – Holidays In Corpseland
14 Songs – 51:37
Eigenes Ding https://www.facebook.com/Cervet/
Die Unterfranken Cervet gibt es nun schon über 30 Jahre (gegründet 1989) und verbringen ihre Zeit leider immer noch weitgehendst im Underground. Ihr erstes Demo haben die Jungs um Bassist und Sänger
Frank „Zappa“ (war auch mal bei der früheren Death Metal Band Tyrax am Mirko tätig) 1993 mit dem Titel „Deprave The World“ veröffentlicht. Danach gab es dann weitere 2 Demos, zwei EPs sowie eine
Single und eben nun „Holidays In Corpseland“. Man bedenke, Cervet haben bisher alles in eigener Regie auf die Beine gestellt. Zappa hat eine raue Stimme, die meistens recht passend kommt aber auch
ein klein wenig gewöhnungsbedürftig klingt. Thrash Shouts sowie Death Growls bringen zwar ein wenig Abwechslung in den Gesang, gerade dann, wenn man sich auf die Stimme von Zappa eingelassen hat und
damit umgehen kann. Zu lauschen gibt es sonst Thrash Metal der eigentlich sehr gut in die 80er Jahre gepasst hätte. Gerade auch die Gitarrenarbeit lässt da aufhorchen, sie passt in diese Zeit und
wird auch noch gekonnt dargeboten. Man hat aber auch einige Heavy, Death Fetzen in die Songs mit eingestreut, aber auch der Grindcore hinterlässt mal ein paar Fußspuren. Mit „King Of The Damned“ hat
man auch noch etwas Paradise Lost mit dabei und musikalisch einen kleinen Hit. „Sarcastic Sacrifice“ bringt alte Protector Einschläge zu Ohr und versetzt einen in die gute alte Zeit als der Thrash in
Höchstform in aller Munde und Ohren war. Hinzu kommt, dann auch ein guter Sound und Fans von Bands wie alte Kreator, Exodus, Overkill dürften hier auf jedem Fall mal ein Ohr riskieren. Die Truppe hat
Wiedererkennungswert sowie auch einiges an Eigenständigkeit mit im Gitarrenkoffer. (wolle)
Dead Head – Haatland (Reissue)
29 Songs – 120:19
Petrichor
Als Doppel-CD bringt der Hammerheart Records Ableger Petrichor das Album aus dem Jahre 2005 wieder unter das Metal Volk. Geile Songs, damals wie auch heute brettern durch die Boxen. Die Mischung aus
Death/Thrash a la Kreator, Dark Angel oder auch Sadus passen gut zusammen (hinzu kommt hier und da auch noch etwas Hardcore). Dead Head gehören auch zu den Bands, die gut waren/sind, nicht 1:1
kopieren und trotzdem nicht Champions League spielen. Man hat sich auch von Album zu Album immer schön weiterentwickelt und sich musikalisch verbessert. Die Mucke geht immer noch ins Ohr und der
Hörer muss fast schon automatisch sein Haupthaar wild hin und her bewegen. Das Schlagwerkzeug funktioniert wie ein Duracell Arbeiter ohne Pause und Kompromisse. Teilweise Hyperspeed aber ohne dabei
abzudrehen oder überdrehen. Auf der Bonus-CD befinden sich Live- und Demo-Aufnahmen der Band. Die Fans der Band, die auch schon das Original im Regal haben nicht davon abhalten sollten sich diese
Wiederveröffentlichung ebenfalls ins heimische Regal zu stellen. Macht immer noch viel Spaß den Jungs zu lauschen. Ich bin mal sehr auf ein neues Album der Herren gespannt. Ich kann Studioalbum
Nummer sieben schon nicht mehr abwarten. Unteranderem auch weil Ralph de Boer (war schon 2008-2011 am Mikro) wieder zurück am Mikro & Bass ist. (wolle)
Defected Decay – Troops Of Abomination
10 Songs – 49:40
Silent Watcher Records
Hui, was ein Brett. Sehr geil. Es geht gleich von Begin an voll los. Die beiden Jungs (Daniel Funke – Gesang & Dirk Padtberg (Gitarre, Bass & Schlagzeug) von Suffersystem sind hier mit
Defected Decay (2019 gegründet) zusammen in Sachen Death Metal unterwegs. Mit „Troops Of Abomination“ legt man nun das Nachfolgewerk vom ersten Longplayer „Kingdom Of Sin“ (ursprünglich aus dem Jahr
2020) nach. Diesmal mit einem Label im Rücken, welches auch das Debüt nochmals als Platte aufgelegt hat. Musikalisch geht es so in die Ecke von Bolt Thrower, Asphyx oder auch Morgoth, aber ohne 100%
zu kopieren. Zwar schimmern doch gerade immer wieder einige Bolt Thrower Passagen etwas mehr hervor (man höre da schon nur einmal den Opener „Commit To The Fire“). Klingt aber extrem geil. Für einen
fetten, treibenden Sound sorgte kein geringer als Master Dan Swanö. Es geht gradlinig ohne große Kompromisse von Song zu Song. Man legt nicht nur Wert auf Tempo, manche Passagen schleppen,
grooven oder walzen regelrecht alles nieder. Die Songs üben mächtig Druck im Gehörgang. Es macht Spaß der Mucke zu lauschen und dabei immer wieder mal sein Haupthaar zu bewegen. Ist schon krass, was
die beiden da zusammen auf die Beine gestellt haben. (wolle)
EINHERJER - Norton Spor
10 Songs – 48:10
Indie Recordings
Nach zwei mehr als starken Comeback-Alben („Norron“ und „Av Oss, For Oss“) steht nun Album Numero drei an seit der Wiedervereinigung und macht genau dort weiter, wo die vorigen beiden Alben aufgehört haben: Viking Metal at it’s very best! Ich bin ein großer Fan von Einherjer und habe nicht umsonst ein sehr langes Interview mit den Jungs zum Comeback „Norron“ in Hammerheart # 6 geführt. Das Schöne an Einherjer ist ganz einfach diese Originalität, die diese Band mitbringt – man erkennt sie stets mühelos unter allen anderen nordischen Bands, was an dieser ganz eigenen Rhythmik und den typischen Melodien liegt, die nur diese Norweger so gekonnt zimmern. So auch auf dem neusten Album „Norrone Spor“, welches erneut aufgrund des sehr starken Songmaterials punktet. Auf „Av Oss, For Oss“ deutete sich schon bereits eine Besinnung auf kürzer geratenes Songmaterial an, auf „Norrone Spor“ wurde das perfektioniert – Einherjer verstehen sich gut darin, unnötigen Songballast von Bord zu schmeißen und sich nur auf das Nötigste zu konzentrieren. Somit sind die Zeiten vorbei, in denen uns die Band noch überlange Epen aufgetischt hat, auch wenn diese von Ihrer Qualität heute noch nichts eingebüßt haben. Auf „Norrone Spor“ regieren kompakte und sehr melodische Hymnen, die überwiegend im Midtempo gehalten sind und teilweise auch sehr schleppend vorgetragen werden, so wie es nun mal zu jedem Zeitpunkt songdienlich ist. Viel mehr Aufmerksamkeit kommt den ausgereiften Melodien zugute, denn alle Songs auf „Norrone Spor“ sind echte Hymnen und entfalten mit jedem weiteren Hördurchgang mehr von ihrer Klasse. Wenn man das Album dann entsprechend oft im CD-Player hatte, will man das Teil gar nicht rausholen, weil man längst süchtig geworden ist. Und nur weil das Songmaterial nun kompakter geworden ist, heißt das noch lange nicht, dass Einherjer es verlernt hätten, tiefgehende Epen zu schreiben – das tolle Schlusslicht „Av Djupare Rotter“ beweist das sehr gut! „Norrone Spor“ ist ein starkes Album geworden mit jeder Menge Hits, die sich nur zu gerne in die Gehörgänge fressen und dank des wuchtigen Sounds der Scheibe auch immer wieder gerne gehört werden. Das großartige und passende Coverartwork sowie die edle Aufmachung im Digipak sind weitere Gründe, warum sich jeder Viking Metal-Fan mit Tiefgang dieses Album ins Regal stellen sollte. Für mich gehören Einherjer ganz klar zur Sperrspitze nordischer Bands, die mit dem neusten Werk eines der Jahreshighlights 2018 abgeliefert haben. Ich freue mich auf eine hoffentlich stattfindende Tour durch Deutschland! [CM]