AD NOCTUM - Der Internetauftritt des STREETCLEANER-Fanzines!
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Interviews

COMING SOON: Weitere Interviews

Zwar geniessen unsere beiden Fanzines eindeutig Priorität, jedoch werden in Ausnahmefällen auch hier Interviews gepostet. Updates hierzu findet ihr an dieser Stelle.

27.10.13 - Radio Paranoid (STREETCLEANER Zine)

23.03.13 - Fanttasma (STREETCLEANER Zine)

04.11.12 - Scarlet Anger (STREETCLEANER Zine)

 

03.11.2020 - Sacrifire 
15.11.2020 - Protector
17.09.2021 - PottMortem Records
25.10.2021 - Rage

Rage verfolge ich schon zu damaligen Avenger Zeiten. Da, die aktuelle Scheibe für mich ein absolut starkes Album ist, musste ich Peavy ein paar Fragen dazu stellen.

 

Was war es für ein Gefühl, Album 26 (inkl. Avenger) für dich als fertiges Werk in den Händen zu halten? Warst Du stolz auf die Arbeit bei „Resurrection Day“?

Peavy: Klar, Ich bin ja immer stolz auf ein neues Album und freue mich, dass ich es machen konnte, ist ja nicht selbstverständlich…
 

Ist das Album ein Konzeptalbum geworden? Was steckt dahinter mit den Texten und Ideen bei den Songs, um was handelt sich genauer – Klimawandel, Schöpfung der Menschheit oder vielleicht auch ein wenig die Dummheit der Menschen?

Peavy: Ich rede nicht gern von Konzeptalben, sagen wir, es führt eine rote Linie durch das Teil. Es ist ein philosophischer Blick auf die kulturelle Evolution der Menschheit von der Jungsteinzeit bis heute. Damals, vor ca. 10000 Jahren veränderten die Menschen ihre Lebensweise. Hatte man vorher über Jahrhundert tausende von Jahren nomadisch in kleinen Gruppen im Einklang mit der Natur und ihren Regeln gelebt, setzte sich die Idee der Sesshaftigkeit durch. Man begann in die natürlichen Kreisläufe einzugreifen, begann das Land zu „kultivieren“ (Stichwort „Ackerbau und Viehzucht“), Daraus folgte die sogenannte Neolithische Revolution, die Bevölkerungszahlen explodierten förmlich, Städte und frühe „Hochkulturen“ entstanden, Religionen wurden zu Machtmitteln. Was wir als Fortschritt bezeichnen hat leider auch seine dunkle Seite, deren Auswirkungen wir heute weltweit zu spüren bekommen. Stichworte: Überbevölkerung, Klimawandel, Kriege jeder Art um Ressourcen jeder Art, Artensterben usw., wir sind dabei, uns unsere Lebensgrundlage zu nehmen…all das hatte seine Wurzel in den damaligen Entwicklungen. Das Alte Testament beschreibt diese Situation in der Parabel des „Auszuges aus dem Paradies“, Adam und Eva haben vom Baum der Erkenntnis genascht (Ohne zu verstehen, wie sie verantwortungsbewusst mit diesen Erkenntnissen umgehen müssten), die „Erbsünde“- und werden deshalb in die Selbstverantwortung entlassen… Der „Tag der Auferstehung“ ist jetzt da, wir haben unser Schicksal in der Hand. Entscheiden wir uns für die Auferstehung als eine klügere Art als wir es bislang waren….
 

Was habt ihr in der Zeit gemacht, als Covid fast alles lahmgelegt hat – keine Konzerte, keine Besuche/Party, eingeschränktes einkaufen etc.?! Hast Du da im Keller geprobt, Songs geschrieben oder was stand auf der Tagesordnung?

Peavy: Wir haben das Album gemacht in aller Ruhe. Es war ein Luxus mal ohne Zeitdruck an Musik zu arbeiten…
 

Gab es was in dieser Zeit, was dich am meisten geärgert hat? Wie sehr haben euch die Konzerte gefehlt?

Peavy: Die Konzerte haben uns natürlich gefehlt, aber wir hatten ja genug zu tun. Zum Glück sind wir mit Rage stabil aufgestellt und es gab ja auch Hilfen, so sind wir ok durch die Zeit gekommen. Es war leider traurig zu sehen, wie wenig die Kultur, zu der wir ja auch gehören, von den Entscheidungsträgern wertgeschätzt wird.
 

Ihr habt ja jetzt wieder zwei Gitarristen, was war zuerst der zweite Gitarrist und dann die neuen Songs oder andersherum? Ich finde, es klingt noch viel stärker als zuvor und manche Songs knallen richtig geil im Gehörgang!

Peavy: Die Idee, die Band zum Quartett zu erweitern, hatte Ich schon Ende 2019. Wir haben uns ja schon seit geraumer Zeit wieder mehr an unserem „klassischen“ Sound der 90er Jahre orientiert und da war die Band ja auch mit zwei Gitarren...
 

Ihr habt lange ja als Trio gespielt, hatte doch auch immer alles prima funktioniert und jetzt zu viert, gab es da schon vorher mal die Idee „aufzustocken“?
Peavy: In der Zeit als Victor Smolski der Gitarrist war, hat er verhindert, dass ein zweiter Gitarrist dazu hätte kommen können, das war halt dann kein Thema, danach hatte ich mich so an die Trio Besetzung gewöhnt, dass ich erstmal nicht über die Möglichkeit einer Aufstockung nachgedacht habe. Außerdem funktioniert Rage bestens in beiden Varianten, so ist es halt eher eine Geschmacksfrage. Mir gefällt aber unsere heutige Inkarnation auch super und ich genieße die vermehrten Möglichkeiten eines Quartetts…
 

„Arrogance And Ignorance“ ist einer meiner Lieblingssongs auf der Scheibe, was macht diesen Song aus? Was steckt inhaltlich in diesem Song, da er ja gerade gesanglich doch auch mal etwas aggressiv rüberkommt?!

Peavy: Ich mag die Nummer auch sehr. Er hat typische Rage Elemente und auch neue Ansätze, wirkt sehr frisch. Ich mag seine Dynamik zwischen Dampfwalzen Groover, Metalcore Elementen und Stadion Melodien…
 

Ihr habt auch ein paar klassische Elemente mit dabei, wie kam die Idee dazu und Live werden die Elemente dann vom Band kommen, oder?!

Peavy: Die Orchestrierungen in einigen Songs waren seit 25 Jahren ein Stilelement in Rage´s Musik. Wir werden sie sicherlich bei gewöhnlichen Konzerten vom Band einspielen, es sind aber auch wieder einige Konzert Events geplant, bei denen wir wieder mit unserem Lingua Mortis Orchester auftreten werden.
 

Was steht in der nächsten Zeit an? Konzerte wird es noch 2021 geben, wird eine größere Tour 2022 geplant?

Peavy: Wir haben bereits weltweit Konzerte und Tourneen in Planung, allerdings wird wohl die Pandemie Entwicklung über die Möglichkeit der Durchführung entscheiden. Wir hoffen, dass die Lage weltweit besser wird, so dass wir auch wieder „normal“ touren können.


Danke, für die Zeit, meine Fragen zu beantworten und mir gefällt die aktuelle Scheibe extrem gut.

Peavy: Danke auch von uns und Grüße an alle Leser, Wir sehen uns! Peavy (wolle)

Stellt euch doch erst mal kurz vor, eigentlich macht ihr ja nicht „nur“ dieses neue Label, sondern noch viel mehr?!

 

Martin: Also, ich bin Martin Sosna. Ich bin seit über 20 Jahren im Merchandise Bereich aktiv und habe meine Firma Merchandise Service. Neben „Merchandise Service“ habe ich noch mein Festival „Thrash Speed Burn“, welches ich ohne Pandemie-Wahnsinn jährlich veranstalte. Dank unserer Regierung und deren Verordnungen, musste ich die letzten beiden Male leider aussetzen. Ansonsten habe ich viele Bands im Bereich Management betreut, wie Gallows Pole, God´s Army, Mystic Prophecy, Scanner uvm. Im Kern bin ich seit 1993 aktiv im Musikgeschäft dabei.

Lacky: Hallo Wolle. Wir sind uns im Laufe der Jahre, oder noch besser gesagt, Jahrzehnte, schon mehrmals über den Weg gelaufen. Hauptsächlich, wenn ich in meiner Funktion als Darkness-Drummer unterwegs war. Das mache ich nun schon aktiv seit 1984. Im Jahr 2012 habe ich meinem Online-Store "Sektor12Shop.de" ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, vor allem kleineren Bands eine Verkaufsplattform zur Verfügung zu stellen, um ihre Tonträger und Merchartikel professionell anzubieten. Im Laufe der Jahre ist der Shop stetig gewachsen und auch ein paar größere Namen haben sich dazu gesellt. 


Wie kam die Idee, Pottmortem Records auf die Beine zu stellen? Wer ist auf den Namen für das Label gekommen und warum gerade diesen, gab es auch andere Namen zur Wahl?
 

Martin: Ich habe 2010 mit meiner Firma „Musicatweb“ die CD von Eure Erben/Darkness „Terror 2.0“ veröffentlicht. Kurze Zeit danach noch die Scheibe von Failed Perfection aus Bochum, ehe ich mich zwei Jahre später aus beruflichen Gründen entschied, den Mailorder zu schließen und mich auf Herstellung, Lieferung und Service von Merchandise für Bands und Firmen zu konzentrieren. Durch „Terror 2.0“ hatten Lacky und ich schon herausgefunden, dass wir gut und vertrauensvoll miteinander arbeiten können. Ich selbst war damals schon als Promoter/A&R bei Shark Records (At Vance, Gallows Pole, Holy Mother, Crystal Tears etc.) und bin von dort aus, bis zum Tod von Andy Allendörfer, zu AFM Records gewechselt. Dort habe ich auch einige Erfahrung sammeln können. Die nutzt heute ein wenig, wobei es aber festzuhalten bleibt, dass sich dieses Geschäft stets weiterentwickelt hat, aufgrund der digitale Auswertungen. Ebenso war zu meiner Zeit der Bereich VINYL vollkommen ausgestorben. Wir hatten viele Namen in den Topf geworfen und waren entweder nicht glücklich mit dem Namen oder aber, er war vergeben. Im Grunde haben wir etwas gesucht, was eine Wortspielerei ist. Wir sind nun mal beide aus dem Ruhrpott und lieben diesen. Klar ist, dass der Begriff „POTT“ irgendwie inflationär ist, aber als ich zuhause „Postmortem“ von Slayer auf dem Plattenteller hatte, machte es klick und ich rief direkt Lacky an und meinte: „Altah (beste Jugendsprache), was hältst du von PottMortem als Wortspielerei auf den Ruhrpott und als Tribute an Postmortem von Slayer?“. Kurzum: Es gab keine Widerworte, sondern nur ungeteilte Zustimmung J

Lacky: Martin und ich arbeiten ja schon eine ziemlich lange Zeit immer wieder mal zusammen. Ob als Merchandiser auf Festivals oder bei der Herstellung und Verkauf von eigenem Bandmerch. Im Laufe meiner Sektor12-Arbeit wurde ich oft von Bands angesprochen, ob ich nicht auch Promotion- beziehungsweise Label-Dienste anbieten könnte. So interessant die Vorstellung auch immer war, wollte ich mich erstmal um die Stabilisierung meines Shops kümmern und fast nebenbei auch noch mit meiner eigenen Band wieder auf dem Markt Fuß fassen. Als Martin vor einigen Monaten wieder mit der Idee eines gemeinsamen Labels auf mich zu kam, war klar, jetzt oder nie, wir machen das!


Gerade jetzt in dieser doch etwas schwierigen Zeit mit Corona, wo man doch viele andere Dinge im Kopf hat, habt ihr euch überlegt dieses Label zu gründen. Wie finanziert ihr dies, die Aufnahmen im Studio der Bands, Werbung etc.?
 

Martin: Die Zeiten sind sicherlich nicht einfach und vielleicht wäre es schlauer, wenn man es nicht machen würde. Aber weder Lacky noch ich, haben jemals behauptet, die schlauesten zu sein. Die Idee ist fast 11 Jahre alt und zuletzt sprachen wir darüber, als Jörg Müller uns bezüglich einer Vinylauflage von „Terror 2.0“ ansprach. Wir fanden die Idee toll und dachten: „Könnten wir doch auch selbst machen“. Allerdings war der Kopf einfach nicht so weit und wir haben das verworfen. Konkret wurde der Gedanke, als ich eine Special Shirt Aktion für die Band Alitor aus Serbien gemacht habe. Die Shirts/Longsleeves haben sich ganz gut verkauft und die Band wollte unbedingt etwas nachschieben. Ich habe ihnen gesagt, dass der Markt aktuell recht voll ist und es Sinn machen würde, wenn wir zu einem neuen Release etwas machen würden. Ein paar Monate später schrieb mich Marko von Alitor an und meinte: „Hey, mit der Kohle aus dem Merchverkauf von dir, haben wie eine EP aufgenommen. Wir hätten jetzt ein Release. Unser Partner Miner möchte das nicht veröffentlichen und wir wollten dich fragen, ob du da nicht Bock drauf hättest?“. Da die Lieferzeiten für Vinyl extrem lang sind, habe ich ihnen gesagt, dass wir an einem exklusiven CD/Shirt Release Interesse hätten. Wir müssten allerdings erst noch offiziell das Label gründen. Im Endeffekt haben uns Marko und Alitor, sowie eine weitere Person, die Initialzündung geliefert. Die weitere Person möchte ich hier noch nicht nennen, da deren Release als Vinyl im März geplant ist.

Was für Bands sucht ihr euch aus für euer Label? Aus aller Welt oder „nur“ Europa und ist die Musikrichtung egal oder nur bestimmte Richtungen, wie z.B. Thrash, Speed Metal und warum?

 

Martin: Es klingt immer wahnsinnig bescheuert, aber ich war nie dieser „Szenetyp“, der sich als „Urgestein“ oder sonstiges sieht. Meine Sammlung zuhause umfasst wirklich von Abba bis ZZ Top eigentlich alles. Ich liebe Bands wie Toto oder höre auch sehr gerne Rondo Veneziano. Wenn mir danach ist, wird aber auch Gordon Lightfoot oder John Denver aufgelegt… oder Fear Factory, Endseeker oder Sabaton. Ich höre die Massen schreien und heulen und schiebe noch Powerwolf hinterher. Ich habe ein 12-jähriges Kind zuhause, welches genauso groß wird… da läuft Ariana Grande, Pink, Fates Warning, Armored Saint, Mystic Prophecy, Rondo Veneziano, Silbermond oder Peter Maffay. Von daher bin ich musikalisch nicht festgelegt. Vor kurzem haben die Jungs von Despotz Records unter dem Name Icons Creating Evil Art den Release von REACH veröffentlicht, der nichts mit Heavy Metal zu tun hat, mir aber extrem gut gefällt. Ich möchte daher absolut nichts ausschließen. Hauptsächlich denke ich aber, sind wir im Rock und Metal zuhause, da wir uns in diesem Bereich am besten auskennen und am meisten wohlfühlen. Wenn eine gute Thrash Band dabei ist…. gerne… aber wenn wir eine Band in den Stilen von Thundermother oder ähnlichem angeboten bekämen: Warum nicht, wenn die Qualität stimmt?! Die Bands können aus aller Welt kommen. Ich würde gerne so Künstlern wie Mike Abdow (Fates Warning, Aquanett) die Chance geben, hier in Deutschland präsent zu sein. Die Zukunft wird zeigen, wo wir tatsächlich hinkommen. Wir sind da ganz frei von Erwartungen und Erfolgsdruck.

Lacky: Auch ich möchte mich gar nicht auf eine spezielle Musikrichtung festlegen, auch wenn ich die härtere Gangart sehr bevorzuge. Aber wenn mir was zu kitschig wird, würde ich schon ein kleines Veto einlegen, haha. Wobei, wenn ich so nachdenke, bin ich mit Queen und Kiss groß geworden, die würde ich glatt sofort unter Vertrag nehmen.


Welche Bands habt ihr schon und stehen schon weitere Bands in den Startlöchern mit ihren Veröffentlichungen über euren Label?
 

Martin: Ich möchte aktuell eigentlich nur über Alitor reden. Dieser Release wird der einzige im Jahr 2021 für uns sein. Wir haben für März 2022 den ersten Release geplant, welches ein Re-Release ist. Sprich: Das Album gab es schon mal als CD, aber nie als Vinyl. Ich selbst wollte das Vinyl gerne in meiner Sammlung haben und sprach die Band an und es gab sofort grünes Licht. Dazu werden wir uns aber erst äußern, wenn der Liefertermin für das Vinyl verbindlich bestätigt ist. Aktuell müssen viele Firmen ihre Releases schieben, da die Presswerke mehr als voll sind. Im Kern sind es aber neben Alitor noch 2 Bands, bei denen eine Zusammenarbeit klar und deutlich vereinbart ist. Den Rest wird die Zeit zeigen.

Wird es „nur“ Veröffentlichungen als CD geben, oder auch Platten und oder Cassetten? Ich meine beides Platten und Cassetten haben ja einen leichten Aufschwung in der letzten Zeit erhalten und sind immer wieder recht gefragt bei den Fans?!

 

Martin: Das mit Vinyl ist korrekt. Das mit den Tapes sehe ich mit leichten Bauchschmerzen. Cool. Ja! Großer Absatz? Nicht so ganz! Aktuell habe ich einen Release als Tape nicht geplant, aber… wir schließen auch das nicht aus. Man muss aber ehrlich sagen, dass ein Tape nur ein „Service“ am Markt wäre. Aus kommerzieller Sicht stehen Ein und Verkaufspreis in keinem sinnvollen Verhältnis. Die Veröffentlichung nach Alitor ist nur als Vinyl angedacht.

Lacky: Zuerst haben wir nur an Vinyl-Veröffentlichungen gedacht, aber dafür braucht man aktuell sehr viel Geduld und einen langen Atem. Erste PottMortem-Veröffentlichung wäre dann im Frühjahr 2022 gewesen. Das Alitor jetzt unser Premiere-Werk werden, geht ja nur über den CD-Weg, aber so können wir dieses Jahr schon aktiv sein. Man will ja auch loslegen, wenn man den ganzen offiziellen Business-Krams erledigt hat.


Oder, denkt ihr Cassetten und Platten werden jetzt in der nächsten Zeit wieder mehr und mehr von der Bildfläche verschwinden und daher lieber „nur“ CDs veröffentlichen?
 

Martin: Ich glaube, das Vinyl bei vielen gerade in der Pandemie einen Aufschwung erhalten hat. Es war Zeit vorhanden und man hat sich der Musik endlich wieder mit mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Weg von diesem Fastfood Konsum im Bereich Musik, wo du Spotify aufmachst, und eine Zusammenstellung runterlaufen lässt, mit den best geklicktesten Songs aus dem Bereich X, Y und Z. Das Staunen war zuhause groß, als ich mit einem Plattenspieler aufkreuzte. Das damals noch 11-jährige Mädchen, welches seine Musik per Spotify oder YouTube konsumiert hat, wünschte sich auf einmal Peter Maffay „Tabaluga“ als Vinyl…, weil: „Das kann ich dann nicht immer wegzappen und es ist toll, wenn man sich die Musik entspannt anhört. Auch, dass es knistert, finde ich ganz entspannend, wie bei einem Lagerfeuer“. Ich glaube, dass gerade die älteren Musikfans aus sentimentalen Gründen zum Vinyl greifen. Geht mir ja nicht anders, obwohl ich 80% meiner Musik digital höre, da ich viel im Wagen sitze und unterwegs bin. Daher glaube ich, dass die Strategie eher ist, dass man die CD gerne verschwinden lassen würde. Die meisten Autos haben keinen CD-Spieler mehr, sondern basieren auf eine Bluetooth Schnittstelle oder USB Slot. Sprich: Mobil wird die Musik digital gehört und zuhause dann per Vinyl. Wobei ich persönlich auch immer noch CDs kaufe und das sehr mag.

Lacky: Bei mir persönlich ist die Vinyl-Leidenschaft auch wieder entflammt, das aber schon weit vor dieser Krisen-getränkten Zeit. Wer sich selbst als Musikfreund bezeichnet, kommt an Vinyl auch gar nicht vorbei. Man hört und erlebt Musik viel bewusster. Die Cover machen viel mehr Freude, das Gesamtpaket wirkt sofort hochwertiger als zum Beispiel eine CD. Aber ich will die digitale Welt gar nicht verteufeln. Gerade unterwegs ist sie alternativlos genial. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, sind immer CDs mit an Bord.

Was sind eure Wünsche für die nächsten Zeit und eure Worte für die Metal-Gemeinde?

 

Martin: Ich bin bescheiden geworden. Ich wünsche mir einfach nur Frieden unter den Menschen. Das sich nicht mehr alle angreifen und jeder meint, dass er besser sei, als der andere. Das Menschen mit diesem „Es ist nur ein Pieks“ und „Ungeimpft“ Scheiß aufhören. Das wir uns alle als humane Wesen begreifen, die zu Spielfiguren der Industrie und Politiker geworden sind. Wenn wir als Menschen nicht mehr human sind und zusammenhalten, ich glaube, dann ist es schlecht um uns bestellt. Vorbild sollte uns das griechische Volk sein, was seit Jahren belogen, betrogen und ausgebeutet wird… die sind oftmals in den Dörfern einfach noch enger zusammengerückt. Obwohl die nichts haben, haben sie auf Lesbos die Flüchtlinge mit offenen Armen begrüßt und das wenige, was sie hatten, geteilt. Ich glaube, diese Empathie und Demut, die würde unserer Überfluss Gesellschaft sehr gut tun. Gleiches gilt für die Metalgemeinde, wo ich auch immer weniger Toleranz untereinander feststellen. Bei mir ist jeder ein Freund, egal ob geimpft oder ungeimpft. Der Unterschied ist, ob du ein Arschloch bist oder nicht.  

Lacky: Mein größter Wunsch wäre eine vernünftige Art und Weise, mit diesem Virus umzugehen und zu leben. Er wird nicht mehr komplett verschwinden, also müssen wir irgendwie damit klarkommen. Und die Gesellschaft muss endlich wieder zueinander finden, diese Menschen-Angst, die sich viele angeeignet haben, ist nicht gut und wahrscheinlich auch eher ungesund. Selbst in die Metal-Welt wurden Keile gerammt und Wunden zugefügt, die schwer zu heilen sind. Dabei steht der Spirit des Metals doch genau für das Gegenteil. Nehmt Euch in die Arme, feiert zusammen, trinkt zusammen, bangt zusammen. Das Leben ist ein Moshpit, gebt Gas und passt auf Euch auf. Und wenn Einer hinfällt, dann helft ihm auf. Das ist Metal ! (wolle)


Eine tolle Idee war dieses kleine Heft was Martin Missy da zustande gebracht hat, da musste ich doch gleich ein paar Fragen stellen:

Wie kam die Idee zu diesen sehr guten und interessanten Heft?

Die Idee hatte ich schon länger. Gewisse Passagen hatte ich auch schon mal auf der Protector Facebook Seite gepostet. Ich glaube, die ursprüngliche Idee bekam ich, als ich Lemmys "White Line Fever" gelesen habe. Nun ist bei uns nicht annähernd so viel Info zusammengekommen, wie bei Lemmys Biografie, aber ich denke trotzdem, dass es für die meisten Protector Fans interessant sein kann.

Wie lange hast Du gebraucht, um das Material zusammenzustellen und woher kommt das ganze Material (ist dies alles von Dir selbst oder auch von Fans, Freunde und Magazinen?

Ich hatte schon vor einiger Zeit Fragmente zusammengetragen, um sie in eine persönliche Biografie von mir einzufügen. Nach und nach kristallisierte sich dann jedoch die Idee einer Protector-Biografie heraus. Hatte schon einige Sachen auf Facebook veröffentlicht (u.a. auch Interviews mit den ganzen Bandmitgliedern sowie allen Gigs der Band) und habe dann nach und nach weitere Infos und Bilder zusammengetragen. Alles in allem habe ich bestimmt ein Jahr an den Apocalyptic Chronicles gesessen. Am Anfang noch ziemlich sporadisch, und in den letzten Monaten dann immer intensiver. Das meiste Material kommt von ehemaligen Bandmitgliedern (inkl. meiner Wenigkeit), sowie engen Freunden der Band (Peter Schulz, Axel Heineck, Frank Baier...).

Für das Layout hast Du Hilfe erhalten, hast Du mir vorweg schon gesagt. Wer war dafür zuständig und hast Du dabei ein Auge mit drauf geworfen oder hat es die Person allein am Rechner erstellt?

Ich habe eigentlich alles so hinbekommen, wie es auch im Heft zu sehen ist. Ich habe zunächst Wordfiles mit den Texten + Bildern erstellt, die ich dann als Pdf-Files abgespeichert habe. André, der Layouter von High Roller Records, hat dann nochmal drüber geschaut und hat dem ganzen dann den "Feinschliff" verpasst (da ging es um Farbcodes, etc., wovon ich keine Ahnung habe), damit die Druckerei etwas damit anfangen konnte.

Nachdem das Heft fertig war, welche Gedanken gingen Dir beim Anschauen für Gedanken durch den Kopf? Wie schön es damals war oder auch mal oh weh das bin ich auf dem Foto oder sonst irgendwelche komische Gedanken?

Sowohl als auch. Es ist schon fantastisch zu sehen, was meine Bandkollegen und ich in den Letzten ca. 35 Jahren so alles an positiven Erlebnissen gehabt haben. Aber Michaels Tod schwebt selbstverständlich immer über allem. Er hatte die Band zusammen mit Hansi 1986 gegründet, und wenn er nicht dem Heroin zum Opfer gefallen wäre, hätte er die Band bestimmt noch viele Jahre weitergeführt. So mussten ihn Olly und Matze Grün 1992 notgedrungen durch Marco Pape ersetzen, weil es einfach nicht mehr weiterging...und 1994 war dann auch dieses kurzzeitige Kapitel von Protector zuende. Aber alles in allem sind die meisten Erinnerungen positiver Natur.

Musikalisch gab es ja 2019 „Summon The Hordes“, wann gibt es die nächste Scheibe? Habt ihr schon was im Koffer versteckt, was können die Fans dann da erwarten?

Durch die Coronapandemie fand in diesem Jahr kein einziges Protector Konzert statt. Dadurch hatten wir viel Zeit neue Stücke zu schreiben. Im Moment haben wir 11 Songs fertig. Am Ende werden es wohl vermutlich 12-13 Songs sein, von denen wir dann 10 Stück für die Platte auswählen werden. Wenn alles so läuft wie wir uns das Erhoffen, werden wir in der ersten Hälfte von 2021 die Aufnahmen durchführen. Musik mäßig wird es da keine Experimente geben. Wem unsere letzten drei Platten gefallen, der wird vermutlich auch unsere kommende Platte gut finden.

Wie seid ihr selbst mit der letzten Scheibe zufrieden und was habt ihr von eurer früheren Zeit in die „Neuzeit“ der Band mitrübergebracht?

Wir sind sehr zufrieden mit Summon the Hordes. Ich denke, dass es uns gut gelungen ist, den "Spirit" von Protectors Musik aus der Zeit 1987-1989 auf unseren drei Scheiben von 2013, 2016 und 2019 einzufangen. Das war ja auch von Anfang an unser Plan. Keine Experimente oder Neue Mutigkeiten. Hätten wir letzteres gewollt, dann hätten wir nicht Protector wiederbeleben müssen, sondern hätten als eine ganz andere Band weitergemacht.

Wie erlebst Du gerade diese schwere Zeit für Veranstalter, Musiker die durch diese immer wieder aufkommenden Auszeiten dank des Fuck Corona Virus kein oder kaum Geld verdienen? Hälst Du diese Pausen durch die Politik gerechtfertigt – abgesehen von den unterschiedlichen Hygieneregeln in den unterschiedlichen Ländern? Auch wenn Abstand – Maske ja fast überall gleich ist.

Ich bin persönlich da gespalten. Einerseits denke ich, dass man gewisse Veranstaltungen durchaus würde durchführen können (unter Auflage gewisser Hygiene Maßnahmen selbstverständlich), andererseits scheint dieses vermaledeite Virus so ansteckend zu sein, dass jede Veranstaltung ein gewisses Risiko beinhaltet. Ich möchte derzeit wirklich nicht in der Haut unserer Politiker stecken. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich selbst entscheiden würde, wenn ich das Sagen hätte. Egal wie man es auch anpackt, anschließend werden einem so oder so Leute mit Kritik kommen.

Wie läuft das jetzt in dieser Zeit mit dem Proben so bei euch ab? Ist ja schon normal nicht immer einfach immer alles unter einen Hut zu bringen aber durch die Hygienebestimmungen ist es jetzt noch etwas schwerer?

Bis, vor kurzem lief es mit unseren Proben so ab wie in den letzten Jahren auch: Meine Bandkollegen (die in Uddevalla, 500 Kilometer von Stockholm entfernt, wohnen) proben einmal in der Woche zusammen. Ich besuche sie dann 1-2mal pro Jahr (meist vor anstehenden Gigs oder Plattenaufnahmen) und probe dann mit ihnen zusammen. Wenn neue Songs geschrieben worden sind, nehmen meine Bandkollegen diese "provisorisch" (mit einem kleinen digitalen Aufnahmegerät) auf, und schicken mir die Songs per Internet, damit ich die Texte dazu schreiben kann. Seid kurzem ist der Proberaum in Uddevalla jedoch, "dank" steigender Covid-19-Zahlen an der Westküste, geschlossen. Also läuft im Moment auch bezüglich Proben nichts. Mal schauen was die kommenden Monate so bringen... (wolle)

Sacrifire ist wieder eine neue Band, die sich aus verschiedenen anderen bekannten Bands zusammenstellt und ihre erste Veröffentlichung der Fangemeinde präsentiert. Da es für mich auch Bands sind, die ich schon jahrelang verfolge und die Musik von Sacrifire nicht schlecht klingt, wollte ich mehr von den Jungs erfahren, auch wie in der Zeit des Corona-Virus die Zusammenarbeit in der Band geklappt hat. Hier die Antworten.

Was hat Euch dazu beweget, dieses Projekt auf die Beine zu stellen? Wer kam auf die Idee und wie kam die Bandzusammenstellung zustande?

Joe: Die Idee entwickelte sich 2018 auf dem Aaaargh-Festival, Disbelief und Warpath spielten da gemeinsam und bei der Aftershow-Party schwelgten Dirk und ich in Erzählungen über die gute, alte, gemeinsame Zeit. Dirk war Co-Produzent der beiden ersten Disbelief Scheiben und danach haben wir uns immer mal wieder getroffen und eine Zeitlang haben Disbelief-Musiker bei Richthofen live ausgeholfen. Da ich sowohl Bass, als auch Gitarre spiele, war es einfach, sich mit Fab von Disbelief einen Drummer zu holen, der sich auch mit dieser Art von Musik identifiziert. Und schon war das Trio komplett, um zumindest im Studio alles abdecken zu können.

Wer schreibt die Songs? Einer alleine oder geben die anderen Jungs auch ihre Ideen zu den Songs dazu? Woher kommen die Einflüsse und musikalischen Inspirationen, gerade auch beim Gesang?

Joe: Das Songwriting mache ich, die Songs schicke ich weiter und dann kann jeder nochmal seinen Part zusteuern und Verbesserungen anbringen. Wir hatten immer schon einen ähnlichen Musikgeschmack und als damals Devin Townsend´s OCEAN MACHINE veröffentlicht wurde, hat es Dirk und mich weggehauen. Diese Atmosphäre in der Musik hat mich inspiriert und so entstanden viele Jahre später die ersten Songideen, ich habe Dirk davon erzählt und er war begeistert, zumal er gerne seine cleane Stimme etwas mehr zum Einsatz bringen möchte. Wir werden da sehr viel ausprobieren, neue Wege beschreiten. Bisher habe ich mit den 4 EP Songs insgesamt 19 Songs am Start, die alle sehr melodiös und atmosphärisch sind. Ich glaube, ich verspreche nicht Zuviel, dass viele Fans positiv überrascht werden.

Dirk: Speziell, was den Gesang angeht, war ich völlig frei und unbeeinflusst. Früher war ich immer glücklich und stolz, wenn ich nach dem einem oder anderem Idol von mir geklungen habe. Mit dem Alter wurde es mir zunehmend mehr egal, und ich bin einfach froh und glücklich, wenn ich Text, Idee und Inhalt so mit meiner Stimme transportieren und interpretieren kann, das es mir eine Freude ist, Liedern meine Stimme zu geben und sie zu interpretieren. Ich selbst habe nur bei den instrumentalen Versionen die eine oder andere Band als musikalischen Einfluss wahrgenommen. Und selbst da stellte sich heraus, dass meine Gedanken dazu eher subjektiv waren! Die Bands, die Joe vom Riffing und der Melodiegebung her, tatsächlich beim Komponieren beeinflussen, sind andere. Nachdem unsere EP fertig war und verschieden Leute Sacrifire gehört haben, gab es in vielerlei Hinsicht Vergleiche zu anderen Bands! Die gehen von Gojira über Type O Negative, Katatonia und Paradise Lost, bis zu End Of Green!

Um welche Dinge handeln eure Texte? Geht’s eher um private Dinge oder auch mal um politische Sachen?

Dirk: Im Grossen und Ganzen handelt es sich schon um sehr persönliche Gedanken, Erfahrungen. In meinen Texten findet sich bisher nichts politisches oder etwa über globale Ereignisse. In den Texten befasse ich mich mit Themen wie Selbstfindung (The Search), eine überwundene Trennung (As if you never existed) Menschenkenntnis, Selbsteinschätzung und Charaktereigenschaften (Broken) oder eine neue Liebe und die Sehnsucht nach Nähe ( Until we die ). "Until we die " ist meine Textvorlage die Fab sehr gut mit seinen eigenen Worten ergänzt und vervollständigt, und somit dem Ganzen eine andere Tiefe gegeben!

Ihr wohnt ja gerade denke ich nicht alle Haus an Haus, wie wurde dann gerade in dieser verrückten Zeit mit dem Corona-Virus die EP eingespielt? Gab es auch mal ein oder zwei Proben zusammen im Proberaum oder wurde alles „nur“ online abgehandelt?

Fab: Also wir drei wohnen wirklich nicht gerade Haus an Haus, obwohl Dirk und ich jetzt zumindest schonmal im gleichen Bundesland leben.

Bevor wir ins Studio gegangen sind, haben wir die Songs jeweils von Zuhause aus als Demo aufgenommen und uns gegenseitig zugeschickt. Da kamen wirklich einige Versionen zusammen, bis wir uns alle einig waren. Danach sind wir alle einzeln ins Studio gegangen, ohne jemals geprobt zu haben.

Wirklich getroffen haben wir uns dann als die Produktion fertig war und wir uns diese gemeinsam angehört haben. Und so komisch es klingt, ich glaube dieser Vorgang tat uns richtig gut.

Zurzeit arbeiten wir in der gleichen Vorgehensweise an neuen Songs und ich freue mich jetzt schon wieder ins Studio zu gehen, um ein komplettes Album aufzunehmen.

Aber da wir ebenfalls planen, das ganze auch auf die Bühne zu bringen, werden wir dann vielleicht auch einmal zusammen proben-P

In welchem Studio wurde die EP dann fertiggestellt und wie muss man sich dies vorstellen, mit den ganzen Abstandsregeln etc. oder ging das dann alles über PC?

Dirk: Der Songwritingprozess hat sich ja schon über einen gewissen Zeitraum erstreckt. Die eigentlichen Aufnahmen haben gar nicht so viel Zeit in Anspruch genommen. Nachdem Joe eine Pilotspur auf der Gitarre zu Hause aufgenommen hat, ist Fab zu Corny Rambadt ins Studio nach Essen gefahren und hat dort die Drums in zwei Tagen aufgenommen. Corny hat bereits schon mit Disbelief als Produzent zusammen mit Fab gearbeitet. Von daher war es schon einfacher, da sich die beiden kannten. Corny hat schon einiges an Bands produziert, u.a Disbelief , Bonded, Sodom u.a.!

Danach hat Joe alle Gitarren, immerhin drei verschiedene, und den Bass in Hessen bei Michal Mheinz aufgenommen. Der dürfte einigen durch die Zusammenarbeit mit den Onkelz bekannt sein. Von da aus gingen die bis dahin gemachte Aufnahmen zurück zu Corny, der hat die Gitarrenspuren gereamped und einen ersten Instrumentalmix gemacht. Daraufhin ging es für mich ins Studio nach Essen. Es war das zweite Mal für mich im Rambado Studio. Ich hatte vergangenes Jahr schon bei einer Session mitgemacht, bei denen die Backing Vocals für das Bonded Album recorded wurden. Diesmal waren wir allerdings die Hauptfiguren und die Zusammenarbeit mit Corny war für mich einfach klasse und äußerst entspannt. Null Stress, gutes Equipment, von den Kopfhörern und dem Micro in der Gesangskabine, bis hin zum gut gekühlten Bier oder dem Flur vor dem Studio, in dem Ich mich hervorragend warmsingen konnte, sowie Corny selbst, sorgten für eine lockere Atmosphäre

Da wir im Studio nie mehr als zwei Personen waren, war das mit den Abstandsregeln eh hinfällig!

Ist bestimmt alles nicht gerade einfach für Euch als Musiker, kaum oder eher keine Konzerte, dann das Proben oder eben die Aufnahmen im Studio?! Wie denkt Ihr über die jetzige und vergangene Zeit mit diesem Fuck-Virus?

Fab: Ich denke, wir müssen alle nach vorne schauen und hoffen, daß wir 2021 ein bisschen Normalität zurückbekommen. Für 2020 waren extrem viele Shows geplant, insbesondere, da dieses Jahr auch das 30- bzw. 20-jährige Bühnenjubiläum für Disbelief und Antimatter markiert. Das hätten wir uns alle etwas anders gewünscht. Es ist wirklich interessant, daß ich in diesem Jahr immer wieder gefragt werde, wann denn das nächste Konzert stattfindet, wann ein Konzert nachgeholt wird etc. Ich wünschte, ich hätte eine verlässliche Kristallkugel auf meinem Schreibtisch welche die Antworten dazu hat. Aber solange kein Impfstoff gefunden wird, wird es auch keine Konzerte im gewohnten Rahmen geben. Warpath haben am letzten Wochenende eine sehr erfolgreiche Show nach Corona Richtlinien gespielt und ich hoffe sehr, daß dies auch in Zukunft weiterhin möglich ist, um die Zeit zu überbrücken.

Joe: Wie Du sagst, ist Kunst derzeit so gut wie nicht möglich, eine riesige Branche ist fast komplett lahmgelegt und viele Existenzen sind bedroht. Da ich in meinem normalen Job auch von Kurzarbeit betroffen bin, habe ich die verfügbare Zeit, die ich dadurch gewonnen habe, genutzt, um kreativ zu sein. Allein in den Monaten April/Mai 2020 habe ich über 10 komplette Songs geschrieben, die auch meine vorhandenen Gefühle wiederspiegeln und die waren überwiegend geprägt von dem Wunsch nach Normalität und einem inspirierenden Leben, und da ist Musik der beste Weg, um sich auszudrücken. Ich kann nur alle Musiker dazu aufrufen, weiter kreativ zu sein und ihre Musik über alle Kanäle des Internets rauszuhauen, damit ein Austausch mit den Fans entstehen kann. Es wird kein "nach dem Virus" geben, der Virus bleibt und wir müssen weiter machen mit dem Virus!

Dirk: Eigentlich haben Fab & Joe schon alles wichtige zugesagt. Wenn ich was wirklich gut gefunden habe in den letzten Monaten, dann die leeren Autobahnen im April 2020 und die weniger überfüllten Bahnen.

Denke, die Politik lässt doch leider die Musiker, Veranstalter, Techniker in der Luft hängen und der eine oder andere wird daran nicht nur ein paar Wochen zu knabbern haben. Wie seht Ihr das und was bekommt ihr mit von anderen Musikern und Veranstaltern, die wenig oder kein Einkommen durch die Musik haben?

Fab: Insbesondere für Veranstalter, Booker, Club - oder Kneipenbetreiber, Backliner und Musiker, welche ausschließlich von der Musik leben, ist es absolut katastrophal. Ich bekomme dies immer wieder im Freundeskreis mit und jeder kämpft sich irgendwie durch.

Einige nehmen nun Aushilfsjobs in einem komplett anderen Business an, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.

Wir drei haben alle einen festen Job neben der Musik, welcher die laufenden Kosten abdecken kann. Und dafür sind wir grade sehr dankbar.

Ebenfalls möchte ich an dieser Stelle ein großes Lob an die Metalszene (weltweit) richten, welche uns, wo es nur eben geht, durch Merchandisebestellungen unterstützt (auch wenn der Versand manchmal teurer ist als der eigentliche Einkauf...). Dies ist nicht selbstverständlich, gerade wenn man nicht Live spielen kann, um die aktuellen Veröffentlichungen zu promoten. Horns up!

Dirk: Ich bin froh, wenn Konzerte, Veranstaltungen, und alle anderen Einschränkungen, die ein lebenswertes Leben für jeden Menschen einschränkt, bald zur Vergangenheit gehören. Zuviel Existenzen sind bedroht, und ein Leben ohne Konzerte und Live Kultur ist nichts wert!

Habt Ihr mit Sacrifire noch mehr geplant, irgendwann auch ein komplettes Album und irgendwann auch mal mehrere Konzerte/ Tour?

Dirk: Natürlich ist unser Ziel, daß wir 2021 einen kompletten Longplayer veröffentlichen können. Genug Songs sind da, und der Wille dazu ist allemal vorhanden! Ähnlich sieht es mit den Live Shows aus. Das wird allerdings auch noch ein wenig mehr Arbeit in Anspruch nehmen, da wir Sacrifire bestimmt noch mit mind. zwei Musikern an den Gitarren verstärken werden. Es wird aber auf jeden Fall Live Konzerte geben, denn es gab schon erste Anfragen und außerdem sind wir, glaube ich, ganz schön heiß darauf, mit diesen Songs auf die Bühne zu gehen

…noch was für die Fans eurer Bands…?!

Dirk: Seid neugierig und hört mal rein bei Sacrifire....Wir klingen nicht wie eine Mischung aus unseren Stammformationen, was aber nicht zu heißen hat, dass wir weniger gut sind!

Mit Warpath arbeiten wir derzeit auch an neuem Material. Es wird zum Jahreswechsel eine 30 Years of Warpath Compilation mit neuem und altem Songmaterial geben, und im Frühsommer gibt es das nächste Album.  (wolle)
 

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